„Hallo McFly … jemand zu Hause?“

 
 

Irren ist menschlich. Vieles andere auch. Es kann also durchaus passieren, dass Sie eine Rechnung vergessen, verdaddeln, verlegen, verlieren oder aus anderen Gründen versehentlich nicht rechtzeitig bezahlen. Kein Problem. Jetzt erkennen Sie das wahre Wesen Ihres Auftragnehmers. Jetzt trennt sich sozusagen die Spreu vom Weizen. Die einen werden Sie von der ersten Minute an mit albernen Standard-Mahnschreiben malträtieren. Die anderen persönliche Emails schicken, die vielleicht sogar ein wenig charmant formuliert und nett gemeint sind. In jedem Fall aber eine höfliche Art darstellen, Sie an die offene(n) Rechnung(en) zu erinnern. So oder so und warum auch immer es zur Zahlungserinnerung kam … der Ball liegt jetzt auf Ihrem Spielfeld.

Beispielhafte Reaktionen auf Zahlungserinnerungen inkl. Bewertung ( * = sehr schlecht/***** = sehr gut)

1. Das Mikado-Prinzip               *


Frei nach dem Motto „Wer sich bewegt, verliert…“ verharrt dieser Kundentypus in einer Art Schockstarre. Reicht ihm sein Auftraggeber verbal die Hand, greift er nicht zu. Wird gar an sein Ehrgefühl appelliert oder auf die überproportionale Leistungsbereitschaft verwiesen (lange Fachgespräche an Wochenenden oder in der Nacht z.B.), erfolgt trotzdem keine Reaktion. Man taucht als Kunde einfach ab und zeigt sein wahres Gesicht durch langes, kaltes Schweigen.

3. Die WHVZT-Variante              *


Wir haben viel zu tun“ oder auch „…hatten viel zu tun“. Ein gern genommen-es Erklärungsmuster. Aktivitäten rund um bevorstehende Messen werden z.B. als Grund für Verzögerungen genannt.

In seltenen Fällen führt man auch schon mal eine anstehende Emission der ei-genen Unternehmensanleihe als Begründung ins Feld. Natürlich mit Verweis auf die viele Arbeit, die so etwas mit sich bringt. Und nicht als Hinweis darauf zu verstehen, dass man erst Geld „besorgen“ muss, bevor man seine Rechnungen zahlen kann. Erfahrene Mahnungsempfänger verbinden die WHVZT-Variante nicht nur mit der Verzögerungstaktik. Sie schaffen es sogar, hier auch noch Facetten des Mikado-Prinzips mit einzubringen.

4. Der Schuld-Komplex              ***


Äußerungen wie „Hab ich wohl total verdaddelt“ oder „Hab das zugegen noch nicht kontrolliert“ kennzeichnen diesen Komplex. Je nach persönlichem Gusto kann man hier z.B. den Schuldzuweisungsmodus aktivieren („Die Schnarchnasen aus der Buchhaltung wieder … ich könnte Ihnen da Geschichten erzählen“). Bei vereinbarter Bezahlung via Scheck (Handwerkerbereich) empfehlen sich zudem aufschiebende Stegreif-Ergänzungen (… ist gestern in die Post gegangen, werden Sie spätestens am übernächsten Werktag haben). Diese Technik an Freitagen angewendet sorgt  für bis 5 weitere Tage der Ruhe.

Tipp für ehrliche Mahnunsgempfänger: Gestehen Sie den Fehler unumwunden ein und überweisen das Geld noch am gleichen Tag. Dann ist die Sache aus der Welt.

5. Brandmelder-Action             *****


Umgehendes und umsichtiges Handeln wird hier groß geschrieben. Mit einer Mail oder einem kurzen Anruf erklärt man die Sachlage, entschuldigt sich und veranlasst die schnelle Überweisung. Optional und wenn erklärbar informiert man den Mahnenden über den Grund der Verzögerung. Ggf. wird ein neues Zahlungsziel vereinbart. (Gute Zulieferer sind hier i.d.R. sehr flexibel und kommen ehrlichen, netten Kunden gern entgegen.)

2. Die Verzögerungstaktik              **


Nicht alles zahlen. Und schon gar nicht in der richtigen Reihenfolge. So versucht der geschickte Auftraggeber den Zahlungserinnerungen zu begegnen. Rechnungen werden zu spät und nach Kassenlage bezahlt. Der Wille ist da … soll die Botschaft dahinter lauten. Das ganze Geld aber nicht. Besonders listige Mahnungsempfänger kombinieren diese Taktik gekonnt mit dem Mikado-Prinzip.

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